Projekt "Erinnerungskultur in Bad Ischl"

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Das Projekt „Erinnerungskultur in Bad Ischl“ befasst sich damit, dass es im öffentlichen Raum fast keine Hinweise auf eine Erinnerungskultur in Bezug auf die Zeit des Nationalsozialismus gibt – obwohl es dazu mit vielen von der NS-Verfolgung betroffenen jüdischen Bewohner*innen und Gästen der Region, sowie den bekannten Widerstandsaktivitäten im Salzkammergut reichlich erinnerungswürdige Geschichte gibt.

Stecknadeln der Erinnerung

  • Damit die zeitgeschichtlichen Entwicklungen, etwa rund um das jüdische Leben in Bad Ischl vor der Arisierung oder auch das Wirken von Widerstandskämpfer*innen wie Theresia Pesendorfer, einer breiten Öffentlichkeit vermittelt werden können, soll in Bad Ischl eine Stadtspazierroute sowie eine Radroute mit zeitgeschichtlich interessanten markierten Stationen entstehen.
  • Für diese Stadtspazierroute „Jüdisches Ischl“ und die Radroute „Widerstand“ werden 12 überdimensionale Stecknadeln aus Edelstahl im Stadtgebiet montiert. Der Kopf der jeweiligen Stecknadel ist aufklappbar und darin befinden sich Informationen, die an zeitgeschichtliche Ereignisse und Persönlichkeiten erinnern. 
  • Die Stadtspazierroute und die Radroute werden auf einer eigens gestalteten Landkarte eingezeichnet, die u.a. im Tourismusbüro aufgelegt und in Schulen verteilt wird. Die Landkarte wird darüber hinaus auf einem eigens gestalteten Bereich auf der Gemeinde-Website zum Download bereitgestellt. Auf dieser Website sind auch zu jeder Stecknadel zusätzliche Informationen und tw. eigene Videos zu finden, die auch über QR-Codes in den Stecknadel-Köpfen zu finden sind. 
  • Das vorliegende Projekt setzt sich die Entwicklung eines Stecknadel-Prototypen, die Produktion und Installation von 12 überdimensionalen Stecknadeln sowie die Erstellung einer Landkarte und einer Webpräsenz des Projekts in einem eigenen Bereich auf der Gemeindeseite zum Ziel. Die Künstlerin Teresa Distelberger hat hierfür ein Konzept vorgelegt. Für den witterungsfesten Entwurf mit einer dauerhaften Verankerung sowie der Produktion wird mit regionalen Wirtschaftstreibenden zusammengearbeitet, die Installation erfolgt durch den Bauhof der Gemeinde. 
  • Die Arbeitsweise der Künstlerin Teresa Distelberger beinhaltet darüber hinaus ihren besonderen Ansatz der Erinnerungskulturarbeit als Dialogische Kunst. Hierbei eröffnet sie während der Entwicklungs-, Produktions- und Installationsphase den Beteiligten am Projekt sowie den Bürger*innen von Bad Ischl, die mit der Entstehung des Projekts verbunden sind, vielerlei Gelegenheiten zum Dialog und zur Reflexion der NS-Geschichte in ihrem Ort. Diese Bewusstseinsarbeit verankert das Projekt stärker in der Bevölkerung und fördert die Reflexions- und Vermittlungsfähigkeit von wesentlichen Multiplikator*innen.

Foto (c) Teresa Distelberger