Erlebnisweg „Lebensader Obere Traun“

Projektstatus: Projekt abgeschlossen

Ausgangslage

Im Rahmen der Flussraumbetreuung Obere Traun (FRBT) wurden bereits grundlegende Schritte für die Errichtung eines Naturerlebniswegs entlang der Oberen Traun gelegt. In zwei Workshops in der Region unter Beteiligung der betroffenen Dienststellen, Gemeinden und der interessierten Öffentlichkeit wurden Grundlagen zu Inhalten, Standorten, Organisation und Umsetzung erarbeitet. Die Workshop-Ergebnisse sowie ein von der FRBT im Vorfeld erstelltes Arbeitskonzept sind auf www.flussraumbetreuung.at unter „Informationen" zum Download verfügbar.
Die weitere Umsetzung scheiterte bisher an der Finanzierung eines umfassenden Konzepts - mittels der verfügbaren LEADER-Mittel könnte, dieses von allen in der Ideenfindungsphase beteiligten Personen als äußerst sinnvolles und wichtiges Projekt für die Region eingeschätzte Vorhaben dies nun möglich werden.

Folgende Faktoren wurden für die Errichtung eines Erlebniswegs entlang der Oberen Traun als wichtig erarbeitet:

  • Durch die verstärkten Tätigkeiten zu nachhaltigen Hochwasserschutz und Renaturierungen der beteiligten Projektpartner innerhalb der FRBT entstehen sukzessive wieder naturschutzfachlich wertvolle Flächen (z.B. jährlicher Brutnachweis von 2 Flussuferläuferpaaren im Bereich der Hochwasserschutz- und Renaturierungsmaßnahme Lahnstein, Ebensee seit 2009) sowie zusätzlich Zugänge zum Wasser, die die Traun wieder erlebbar machen (Naturerlebnismöglichkeit Nebenarm Engleithen, Bad Ischl seit 2012).
  • Wie sich innerhalb der Schulveranstaltungen der FRBT(„Klassenzimmer im Fluss") sowie bei diversen öffentlichen Veranstaltungen innerhalb der FRBT zeigte, herrscht trotz des direkten räumlichen Bezugs der BewohnerInnen des Salzkammerguts akuter Mangel an Wissen und Verständnis rund um die Themen Gewässerökologie, Hochwasserdynamik und Flussbau (was besonders im Salzkammergut aufgrund der Salzschifffahrt und Holzflösserei relevant ist).
  • Schon historisch wurde die Obere Traun als Verkehrs- und somit wirtschaftliche Lebensader genutzt. Der Transport hat sich aber auf Straße und Schiene verlegt, die (ehemaligen Treppel) Wege entlang der Oberen Traun stehen daher für Naturinteressierte und Erholungssuchende zur Verfügung - eine bewusste Besucherlenkung zu naturschutzfachlichen, historischen aber auch klutur(technischen) Besonderheiten soll mehr Wahrnehmung und Verständnis für die Obere Traun sowie für den Lebensraum Fließgewässer und seine Bewohner schaffen.
  • Durch einen verbindenden Weg zwischen den einzelnen Traungemeinden für Fußgänger und Radfahrer (und darüber hinaus - Stichwort „Fernwanderwege und internationale Radrouten) wird die verbindende Funktion des Fließgewässers betont und für Anrainer als auch Gäste erlebbar.
  • Mittels Installationen und Informationsmöglichkeiten wird Wissen spielerisch vermittelt und die Traun mit ihren Besonderheiten als prägendes landschaftliches Element wieder ins Bewusstsein von Anrainern und Gästen der Region gerückt.
  • Der Erlebnisweg soll modular gestaltet werden, d.h. alle weiteren Renaturierungen und Maßnahmen zu nachhaltigem Hochwasserschutz werden laufend berücksichtigt und als neue Anlaufpunkte integriert.

Die Konzeptionierung des Erlebniswegs „Lebensader Obere Traun" liefert die konkrete Basis zur Einreichung und in weiterer Folge zur Umsetzung der geplanten Stationen und Maßnahmen innerhalb der neuen LEADER-Förderperiode. Mit den Gemeinden der Region besteht dazu ein breiter Konsens, wobei die Möglichkeit zur Einbringung von Eigenmitteln beschränkt ist - eine Strategie die daher verfolgt wird, ist die Gewinnung lokaler Wirtschaftsunternehmen, die einen unmittelbaren Bezug zur Oberen Traun haben (Solvay-AG, Salinen-AG, Baumit, Mittendorfer, Assamer, Energie-AG, Sägewerk Schmarantzer, Hoffmann-Elektrokohlen, ÖBf-AG,...)

Aktivitäten

  • Inhaltliche Detailplanung der Wegführung inklusive der angedachten „Stationen" in enger Abstimmung mit den Gemeinden (Bausteinprinzip: Weg ist mit jeder wasserbaulichen Maßnahme erweiterbar)
  • Schaffung eines einheitlichen Designs von Informationsständen, Beschilderung, Webauftritt,..
  • Enge Abstimmung mit Touristikern der Region zur Schaffung einer digitalen Informationsplattform zum Erlebnisweg
  • Kostenabschätzung zur Umsetzung baulicher Maßnahmen (Wegeinfrastruktur wo nötig, Erlebnisstationen, Infostationen, Beschilderung, Internetplattform,..)

Innovationsgehalt - Nachhaltigkeit des Projektes (Leitthema Kulturerbe Salzkammergut)

Obwohl die Obere Traun zwischen Ebensee und ihrem Ursprung das landschaftlich und kulturhistorisch prägende Element der Region ist, gibt es keinen Themenweg der sowohl die naturkundlichen als auch kulturhistorischen Aspekte der Oberen Traun aufgreift und erläutert. Durch die verstärkten flussbaulichen Aktivitäten innerhalb der FRBT sind wieder neue Lebens- und Erlebensräume entstanden. Diese und die natürlichen Besonderheiten erlebbar und auffindbar zu machen, ist eines der zentralen Anliegen dieses Projekts. Durch die Entwicklung eines Modulssystems, sind alle weiteren in Zukunft geplanten Maßnahmen entlang des Flusses in den Weg integrierbar. Die Wartung und Instandhaltung der Wegstationen wird von den jeweiligen Gemeinden übernommen.  

Zusammenhang / Vernetzung mit anderen Projekten der Region

Der geplante Erlebnisweg greift, wo möglich, auf vorhandene Wegeinfrastrukturen zurück um auch bereits bestehende Themenwege an- und einzubinden. Dadurch werden sowohl Errichtungs- als auch Instandhaltungskosten minimiert. Durch die Schaffung von konkreten Erlebnisstationen entlang der Oberen Traun wird der bestehende Radweg R2 stark aufgewertet - ein Mehrwert für die gesamte Region entsteht.

Projektstandort

Der Planungsbereich für den Erlebnisweg „Lebensader Obere Traun" erstreckt sich vom Mündungsbereich am Traunsee bis zum Ursprung am Toplitzsee. Dabei werden auch wesentliche Seitengewässer entlang der sieben beteiligten Gemeinden (Ebensee, Bad Ischl, Bad Goisern, Hallstatt, Obertraun, Bad Aussee, Altaussee, Pichl-Kainisch) berücksichtigt.

Projektträger

Flussraumbetreuung Obere Traun
Technisches Büro für Gewässerökologie - Blattfisch
Gabelsbergerstraße 7
4600 Wels

Ansprechperson:
Mag. Leopold Feichtinger
Telefon: 069910778746

In Zusammenarbeit mit:
Media-N
DI Norbert Novak
Andayweg 8
A-1140 Wien
Telefon: +43 664 790 28 16
Internet: www.media-n.at