Schaffung einer Spielstätte

Projektstatus: Projekt abgeschlossen

Projektbeschreibung

Das Kirchengebäude wurde bereits vielfach als Aufführungsort für verschiedenste kulturelle Veranstaltungen verwendet.
Der Fokus lag auf Konzerten und Lesungen die eine beachtliche Zahl an Besuchern generierten. Zukünftig soll der Schwerpunkt vor allem in der Begegnung von traditionellen Kulturströmen mit zeitgenössischem Kulturschaffen liegen. Die derzeitige Gestaltung des Altarraumes bietet allerdings nicht die besten Voraussetzungen für die angesprochenen Aufführungen. Aus dem Anlassfall, das bekannte Ischler Krippenspiel von der Spielstätte Pfarrheim in die Ischler Stadtpfarrkirche zu verlegen, entstand die Idee, die Stadtpfarrkirche weiter zu öffnen und als Zentrum für geistliches Schauspiel, aber auch für zeitgenössische Tanzaufführungen, Konzerte, Begegnung von Religion und zeitgenössischer Kunst zu entwickeln.

Damit für die geplanten Aktivitäten professionelle Voraussetzungen herrschen, sind Investitionen in Umbaumaßnahmen, Bühnen- und Lichttechnik zu tätigen. Um ansprechende Vorführungen zu gewährleisten, ist es erforderlich, eine Bühne zu errichten und auch die Möglichkeit zu schaffen, den vorhandenen Volksaltar temporär zu entfernen. Die Umge-staltung und die Schaffung des neuen Kulturraumes soll von einem Künstler begleitet werden, der die notwendigen fachlichen Qualifikationen als auch das erforderliche Fingerspitzengefühl für eine stimmige Gestaltung mit einbringt. Abgesehen von den baulichen Maßnahmen, gilt es eine Bühnengrundausstattung sowie Trennwände und Abschirmungen anzuschaffen.

Ischler Krippenspiel als Auftakt für die neue Spielstätte

Das Ischler Krippenspiel als wertvolles Kulturgut des Inneren Salzkammergutes kann auf eine 500-jährige Tradition verweisen. Die älteste Niederschrift des Weihnachtsspiels aus dem verschollenen Ischler Codex geht auf das Jahr 1654 zurück. Aus dieser Zeit stammen auch die ältesten erhaltenen handschriftlichen Aufzeichnungen.

Ähnliche Schauspiele sollten im neuen Bühnenraum der Ischler Pfarrkirche zur Aufführung kommen.
Erstmals wird dieses Krippenspiel 2011/2012 in der Stadtpfarrkirche Bad Ischl aufgeführt.

Zu diesem Zweck werden die historischen Texte kritisch durchgelesen und anschließend überarbeitet. Mit diesem Leitprojekt soll die Brücke zwischen traditioneller und zeitgenössischer Kultur verstärkt werden. Das seit langem nicht mehr aufgeführte „Paradeisspiel" wird wieder aufgenommen. Dieses „gespielte Bild" lässt Maria mit dem Kind aus dem Baum der Versuchung heraustreten.

Die gesamte Kirche wird weitgehend bespielt, die Seiteneingänge, die Kanzel und die Empore werden in das Spiel einbezogen. Die Kostüme werden teilweise ersetzt, teilweise renoviert. Für zusätzliche Rollen müssen neue Kostüme angeschafft werden. Das Bühnenbild wird stark reduziert, in erster Linie soll der Raum wirken. Dies erfordert eine aufwändigere Lichttechnik. Einige Stellwände müssen zur Abschirmung hergestellt werden, denn das „Paradeisspiel" verlangt ebenfalls eine bildhafte Umsetzung. Eine neue Grafik soll den Neustart signalisieren, wobei auch hier auf die Verbindung zwischen heimischer Krippentradition und künstlerischer Inszenierung Wert gelegt wird.

Die bauliche Situation erfordert eine Sitzplatzbegrenzung auf ca. 300 Zuschauer pro Vorstellung.
Die Vorstellungen sind für den „Stefanitag", den 26. Dezember 2011 sowie für den 6. Jänner, den 7. und den 8. Jänner 2012 vorgesehen.

Die Proben beginnen im Herbst, ab Oktober ist die Projektgruppe im kleinen Saal des Ischler Pfarrheimes untergebracht. Anfang Dezember folgt der Bühnenaufbau sowie der Probenbeginn in der Kirche.

Nachhaltigkeit

Bad Ischl zählt zu den top-Ausflugszielen im Salzkammergut. Neben der lokalen Bevölkerung zählen insbesondere Tagesausflügler und Nächtigungstouristen zu den Besuchern der Bad Ischler Stadtpfarrkirche. Die zukünftig fokussierte Kombination zwischen traditionellen und zeitgenössischen Kulturströmungen - erstmals umgesetzt über das neu inszenierte Ischler Krippenspiel - lassen die alten Gemäuer in neuem Licht erstrahlen. Dieser Glanzpunkt stellt einen kulturellen Mehrwert weit über die Stadtgrenze hinaus dar. Bei der Auswahl von zukünftigen Aktivitäten wird besonderer Wert auf hohe künstlerische und kulturelle Qualität gelegt. Das Potenzial dafür ist eindeutig gegeben - es fehlt derzeit lediglich an geeigneten Rahmenbedingungen. Diese sollen über die genannten Projektinhalte geschaffen werden. 

Projektträger

Die Stadtpfarrkirche Bad Ischl hat sich in der Vergangenheit zu einem Begegnungszentrum für Kulturveranstaltungen der verschiedensten Richtungen - von traditionellen über zeitgenössischen Aktivitäten - entwickelt. Der „Verein der Freunde der Stadtpfarrkirche Bad Ischl" hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, die Voraussetzungen für Veranstaltungen mit eindeutig kulturellen und künstlerischen Schwerpunkten, insbesondere des geistlichen Schauspiels, zu verbessern.
Dem Proponentenkomitee gehören neben dem Pfarrer Christian Öhler, Mag. Helmut Ramsebner, Martin Neureiter, Mag. Christian Neureiter Robert Oberfrank und eine Reihe weiterer Persönlichkeiten aus Bad Ischl an. Der Verein tritt für dieses konkrete Projekt als Projektträger auf und wird darüber hinaus weitere Aktivitäten zur Erhaltung und optimalen Nutzung des Kirchengebäudes setzen.